Origa – iPad als Bordrechner

origa.jpg

Mit dem neuen Bordrechner «Origa» der InnoTix wird die gesamte Peripherie eines Bus – von der Fahrzielanzeige und den Innenmonitoren über die Haltestellenansagen bis zum Display für das Fahrpersonal – erstmals ausschliesslich durch ein iPad gesteuert. Das iPad ist der Bordrechner.

Auch die Ortung (mittels Aussenantenne) und die Kommunikation mit der Leitstelle erfolgen direkt über das Tablet. Die Busfahrerinnen und Busfahrer werden zusätzlich unterstützt mit Angaben zur Fahrplanabweichung in Echtzeit, der Anschlusssituation an Verkehrsknoten sowie einer Navigationskarte. Und damit die Augen auf die Strasse gerichtet bleiben, ergänzt ein kleines Headup-Display die Ausstattung.

Zu Zeiten des alten Roms waren gelenkte Wagen eine verkehrstechnische Innovation. Die Lenker dieser Wagen wurden «Origa» genannt. Und «Origa» heisst auch der neue Bordrechner, der auf jedem handelsüblichen iPad installiert werden kann. «Origa» als der digitale Wagenlenker der Gegenwart.

Die innovativen Elemente von Origa

Standard-Hardware

Das iPad als zentrale Rechen- und Kommunikationseinheit. Durch die konsequente Nutzung von industrieller Standard-Hardware hohe Kosteneinsparungen.

Software statt Hardware

Maximal reduzierte und damit sehr günstige Fahrzeugausrüstung durch Software statt Hardware.

Headup-Display

Wichtig Informationen an die Fahrer erfolgen über ein Headup-Display, die Eingaben auf dem Tablet, so bleibt der Blick auf der Strasse.

Spurgenaue Ortung

Auch unter einem Dach ist die Position an der Haltekante klar. Das ermöglicht auch eine stark vereinfachte Datenversorgung.

Offene Standardschnittstellen

Datenbezug und Datenaustausch konsequent über offene Standardschnittstellen.

Die Fahrzeug-Komponenten von Origa 

iPad

Das iPad ist die zentrale Steuer- und Recheneinheit auf dem Fahrzeug. Es ist selbst der Bordrechner, verbindet das Fahrzeug mit dem Internet (z.B. für Anschlussabfragen, Echtzeit-Einlieferung an die Datendrehscheibe, Sprachkommunikation), steuert die Fahrzeug-Peripherie (IBIS-Master für Aussenanzeigen, Entwerter, LSA Ansteuerung per Sesam etc.) und übernimmt die Sprach- und Datenkommunikation.

Auf dem iPad wird die «Origa Drive»-App installiert, welche alle Bordrechner-Funktionen und die Fahrerschnittstelle (Anzeigen während der Fahrt, Eingaben per Touch) übernimmt.

Es sind folgende Halterungen und Anwendungsfälle möglich:

  • Fahrer bringt iPad mit und dockt dieses auf der vorbereiteten Halterung an, verbindet es mit dem Bus (Strom, IBIS, Ortung) und startet die Origa-App.
  • iPad ist fix verbaut, diebstahlsicher eingeschlossen und läuft in einem Kiosk-Modus (nur die Origa-App kann auf dem iPad genutzt werden).
  • Die iPads sind fix in die Fahrzeuge verbaut, als Rückfallebene kann jederzeit auch das persönliche Fahrer-Tablet angeschlossen und genutzt werden.

Für die Halterung des Tablet wird eine FAA-zertifizierte Komponente genutzt, nach dem Motto «was in einem Airbus funktioniert, passt auch für einem Bus auf der Strasse».

 

Datenkommunikation

Datenkommunikation: Zur Kommunikation mit anderen Fahrzeugen, der Leitstelle und Datendrehscheiben kann die Sim-Karte des iPads (4G, 5G) oder ein allfällig vorhandener Fahrzeugrouter genutzt werden. Die nächsten Anschlüsse werden direkt durch das iPad von der Datendrehscheibe oder der Open-Data-Plattform Mobilität Schweiz bezogen.

 

Ortung

Obwohl das iPad über ein eingebautes Ortungsmodul verfügt, empfiehlt sich der Einsatz einer Aussenantenne: Mit der Origa-Antenne ist eine Ortung auf mindestens 2 Meter genau möglich: Der Bus kann damit exakt bei einer Haltekante geortet oder die Reihenfolge bei mehreren Bussen hintereinander bestimmt werden, selbst unter einem Dach (wie beim Flughafen Zürich). Hierzu werden verschiedene Satellitensysteme, ein Gyroskop und der Wheel-Tick kombiniert. Die kantenscharfe Ortung ermöglicht eine stark vereinfachte Datenversorgung, z.B. bei Baustellen oder kurzfristigen Umleitungen.

Feldbuskoppler

Über einen Feldbuskoppler werden IBIS-Geräte (nach VDV 300) sowie die nötigen Ein-/Ausgänge auf dem Fahrzeug an das iPad angebunden (z.B. Haltewunsch, Taster, Türsignal, ...). Bei Bedarf kann so auch der Canbus mitgelesen werden. IBIS-IP Geräte können direkt angeschlossen werden.

 

Sprachkommunikation

Für die Sprachkommunikation mit dem Fahrer können entweder das Freisprechmikrofon und der Lautsprecher des iPad genutzt werden oder ein externes Mikrofon (z.B. Schwanenhals) sowie Lautsprecher (für Fahrer, Fahrgastraum und Aussenraum) angeschlossen werden.

 

Innenmonitore

Die Innenmonitore für die Fahrgäste werden direkt vom iPad über einen HDMI-Adapter angesteuert. Damit können handelsübliche Monitore mit Standard-HDMI-Eingang aufgehängt werden. Die angezeigten Inhalte können individuell (je Kunde) per Software flexibel angepasst und definiert werden (z.B. nächste Halte, Anschlussinformationen, Störungsmeldungen, Karten, Werbung, ...). Die Anforderungen von V580-FIScommun (Vorschrift über Standards der Kundeninformation im öffentlichen Verkehr von Alliance SwissPass) werden berücksichtigt. 

 

Headup-Display

Damit die Fahrer ihre Augen auf die Strasse gerichtet lassen können, werden wichtige Funktionen auf der Frontscheibe, dem Headup-Display, angezeigt. Diese transparente Scheibe kann z.B. eine Navigationsinformation (in x Metern links abbiegen), die Fahrplanabweichung oder einen Haltewunsch anzeigen.

 

Icon Origa Drive

«Origa Drive» ist die Basis-App für Fahrertablet, Bordrechner, IBIS-Master, Kommunikation und kantenscharfe Ortung.

Zusatzpakete

Monitor-Paket
optische Fahrgastinfo

Audio-Paket
akustische Fahrer- und Fahrgastinfo

LSA-Funk-Paket
Ansteuerung von Lichtsignalanlagen per Funk

HUD
optische Fahrerinformation auf der Fortscheibe

Beschaffung
Die nötige Hardware kann auch direkt durch den Kunden beschafft werden, eine Materialliste wird zur Verfügung gestellt.

Einbau
Der Einbau kann durch eigene Fahrzeug-Elektriker erfolgen oder durch eine von uns beauftragte, zertifizierte Drittfirma.

Icon Origa Dispo

Mit «Origa Dispo» sehen die Disponenten in der Leitstelle, im HomeOffice oder unterwegs die Fahrzeuge in Echtzeit auf einer Karte und können wo nötig direkt über das Tablet mit einem Kurs/Fahrzeug, einer Linie oder allen Fahrern kommunizieren (Durchsagen, Textmitteilungen, VOIP-Gespräche etc.) und in den Betrieb eingreifen. 

Für grössere Betriebe mit bestehender Leitstelle kann Origa Drive nach VDV 435 angebunden werden.

Origa ITCS as a service

ITCS as a service – Hardware, Software, Einbau, Wartung, Ersatzteile, Betrieb und Support zu einem monatlichen Fixpreis pro Fahrzeug. Ohne Risiko, flexibel an aktuelle und kommende Bedürfnisse anpassbar.

Stand des Produkts

Test im Feldlabor der VBG Innovationslinie 759

Die erste Hardware wurde 2020 in einen Linienbus der VBG eingebaut und mehr als 2 Jahre im Linienalltag auf die Tauglichkeit im Fahrzeug geprüft, ein vollständiger Prototyp wurde dann im Januar 2022 eingebaut. In den folgenden Wochen wurde «Origa» dadurch im normalen Linienbetrieb eingesetzt und auf den Prüfstand gestellt. Mit den täglich gesammelten Erkenntnissen sowie den Rückmeldungen der Busfahrerinnen und Busfahrer zu Funktionalität und Handhabung wurde «Origa» kontinuierlich weiterentwickelt und die erste Testphase Ende April erfolgreich abgeschlossen.

«Wir haben einen erfolgreichen Testbetrieb durchgeführt. Dank der positiven aber auch kritischen Rückmeldungen seitens der Busfahrerinnen und Busfahrer wurde eine steile Lernkurve hingelegt.» (Mario Butti, Koordinator Betrieb VBG)

Auch für die VBG war der Test von «Origa» eine erfreuliche Sache und eine Bestätigung für die Idee hinter ihrer «Innovationslinie 759» als sogenanntes Feldlabor. Hier können innovative Ideen, die sich von der Entwicklung her noch in der Beta-Phase befinden, in der Realität getestet und Erfahrungen gesammelt werden. 

«Am meisten freut mich, dass sich die Innovationslinie auch als Feldlabor beweist und Synergiepotenzial zwischen öV-Betreibern und der Industrie schafft.» (Matthias Keller, Direktor VBG)

Nächste Schritte

Der Einsatz von «Origa» im Linienbetrieb hat das Potenzial des neuen Bordrechners und die Tauglichkeit des Konzepts bestätigt. Die Erwartungen, einerseits die Kosten für die finale Ausrüstung neuer Busse erheblich zu verringern, und andererseits dem Fahrpersonal ein einfaches und benutzerfreundliches System zur Verfügung zu stellen, sind erfüllbar.

Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus dem Test im Feldlabor entwickelt InnoTix in der nächsten Projektphase die Pilot-Version des «Origa»-Bordrechners weiter, der dann bei weiteren Busunternehmen pilotiert und zum finalen Produkt entwickelt wird.

Kontakt

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen, eine Demo oder die Besprechung eines möglichen Testbetriebs zur Verfügung.

Nach dem erfolgreichen Pilotfahrzeug sucht InnoTix noch einen weiteren Partner, eine Linie oder ein kleines Netz mit Origa als Bordrechner auszurüsten (idealerweise 5 bis 15 Fahrzeuge). Neben einer sehr kostengünstigen Lösung erhalten Sie auch die Möglichkeit, diesen innovativen Ansatz mit dem Bordrechner auf dem iPad aktiv mitzugestalten und Pionier mit der Ausrüstung Ihrer Fahrzeuge der nächsten Generation zu werden. Gerne steht Ihnen Lukas Haldemann, Geschäftsführer und Inhaber, persönlich zur Verfügung.

FAQ

Läuft Origa auch auf Android-Tablets?

Nein, für die aktuelle Phase der Entwicklung haben wir uns für eine native Entwicklung auf iPad entschieden.

Warum hat sich InnoTix für die Apple-Plattform, insbesondere das iPad, entschieden?

Das iPad und das iPadOS bieten von der Architektur her viele Vorteile: gute Sicherheits-Standards, robuste Geräte, gute Leistungsfähigkeit.

Braucht es ein spezielles iPad?

Das iPad benötigt lediglich einen USB-C Anschluss. Alles andere ist in der Origa Drive App drin.

Was muss neben dem iPad im Bus noch eingebaut werden?

Für das Basispaket braucht es nur eine DIN-Schiene mit Feldbuskoppler und Stromversorgung sowie die Aussenantenne. Kein Rechner, das iPad ist der Bordrechner.

Sind die Komponenten für den Betrieb im Bus zugelassen?

Alle eingesetzten Komponenten sind in der Schweiz zugelassen oder zulassungsfähig. Teilweise entsprechen die Zertifizierungen den höheren Anforderungen für den Eisenbahn-Betrieb. Einzig für das HDMI-Kabel ist eine Spezialkabel notwendig.

Können bestehende Innen-Monitore genutzt werden?

Bestehende Innenmonitore können per IBIS oder HDMI angeschlossen werden.

Ist Origa mit bestehenden ITCS Systemen kompatibel?

Wir haben bewusst den Entwicklungsansatz der grünen Wiese gewählt, um die Fahrzeugausrüstung komplett neu denken zu können. Bestehende Leitsysteme können nach VDV 435-3-3 oder ggf. über Datendrehscheiben angebunden werden oder in einer Übergangsphase auch parallel im Fahrzeug installiert bleiben, sofern sie als IBIS-Slave genutzt werden können.

Gibt es auch Funktionen für Ticketing und Fahrerverkauf?

Kassen, Entwerter, Ticketdrucker etc. können über IBIS angeschlossen werden oder parallel als App auf dem iPad installiert werden.

Aktuelles@InnoTix

#
08.02.2024

Gründer veräussert InnoTix nach 20 Jahren

Die InnoTix AG wird nach 20 Jahren an die WellDev AG verkauft. WellDev-Gründer Philipp Wellstein wird ab Mitte März 2024 auch CEO der InnoTix AG. Das bisherige Geschäft wird unverändert als Tochterfirma der WellDev AG weitergeführt. Die globale Präsenz der WellDev ermöglicht eine rasche internationale Positionierung des öV-Pad als führende Branchenlösung für digitale Mitarbeiterkommunikation in der Mobilitätsbranche. Weiter erlauben die zusätzlichen Ressourcen der WellDev eine rasche Markteinführung von neuen Digitalisierungslösungen im ÖPNV wie z.B. Origa, dem ersten Bordrechner auf iPad.

Zur Medienmitteilung
#
01.11.2023

20 Jahre InnoTix – der Film

Ein Rückblick auf 20 Jahre InnoTix

Zum Jubiläumsfilm…
#
02.10.2023

Neue Kunden

Wir freuen uns über folgende neue Kunden, wo wir das öV-Pad in den letzten Monaten einführen durften:

  • Wiener Linien
  • HEAG mobilo Darmstadt
  • Regionalverkehr Köln
  • KVS Saarlouis
  • Genève Tours
Anmelden